Schnarchen, auch als Rhonchopathie bekannt, ist weit verbreitet. In den Industrienationen sind etwa 40 % der Menschen betroffen – Männer häufiger als Frauen. Während leichtes Schnarchen oft harmlos ist, kann es in ausgeprägter Form nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch gesundheitliche Risiken bergen. Besonders problematisch wird es, wenn Atemaussetzer (Schlafapnoe) auftreten, da diese ernsthafte gesundheitliche Folgen haben können.
Autor: Dr. Nicolas Naser Msc.
Letzte Aktualisierung: 15.08.2025
Während des Schlafs entspannt sich die Muskulatur, auch in den oberen Atemwegen. Besonders in Rückenlage sinken der Unterkiefer und die Zunge nach hinten, wodurch sich die Atemwege verengen. Der Körper reagiert darauf mit einer erhöhten Atemfrequenz, wodurch Weichteile im Rachenraum in Schwingung geraten – das typische Schnarchgeräusch entsteht. Je weicher das Gewebe, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten von Schnarchen.
Schnarchen kann verschiedene Auswirkungen haben:
Bei einer Schlafapnoe kommt es während des Schlafs zu Atemaussetzern. Diese tritt häufig bei schnarchenden Personen auf und wird daher oft im Zusammenhang mit Schnarchen diskutiert. Was viele nicht wissen: Auch Menschen, die nicht schnarchen, können betroffen sein. Daher muss die Schlafapnoe als eigenständige Erkrankung betrachtet werden.
Unbehandelt kann sie zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
In den meisten Fällen sind anatomische Faktoren für Schnarchen und Schlafapnoe verantwortlich. Zudem können Infektionen der oberen Atemwege oder allergische Reaktionen eine Rolle spielen. Auch Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und bestimmte Medikamente können das Risiko erhöhen.
Bei starkem Schnarchen oder dem Verdacht auf Schlafapnoe sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Schlafmediziner (meist Lungenfachärzte), HNO-Ärzte oder spezialisierte Zahnärzte sind hier die richtigen Ansprechpartner.
Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Schnarchen und Schlafapnoe:
Eine Schnarchschiene ist eine individuell angefertigte Zahnschiene für den Ober- und Unterkiefer, die von einem Zahnarzt angepasst wird. Sie verschiebt den Unterkiefer leicht nach vorne, wodurch Zunge und Gaumen verlagert sowie die Kiefer stabilisiert werden. Aus diesem Grund wird sie auch als Unterkieferprotrusionsschiene oder einfach Protrusionsschiene bezeichnet.
Besonders bemerkenswert ist die hohe Erfolgsquote von bis zu 80 %. Zudem sind weder Nebenwirkungen noch gesundheitliche Risiken bekannt. Moderne Schnarchschienen werden heute so dünn und leicht gefertigt, dass sie den Schlafkomfort kaum beeinträchtigen.
Eine Schnarchschiene sollte stets individuell von einem spezialisierten Zahnarzt angefertigt werden. Idealerweise bringt dieser auch Erfahrung im Bereich der Funktion mit, um eine optimale Anpassung sicherzustellen.
Im Internet sind günstige Schnarchschienen für wenige Euro erhältlich. Von solchen Standardlösungen ist jedoch abzuraten. Eine wirksame Anti-Schnarch-Schiene muss exakt auf den individuellen Kiefer angepasst werden, da bereits minimale Abweichungen die Effektivität beeinträchtigen können. Schlecht sitzende Schienen können nicht nur wirkungslos sein, sondern auch gesundheitliche Probleme verursachen. Zudem bieten sie oft keinen ausreichenden Tragekomfort, was den Schlaf stören kann.
In schweren Fällen übernehmen gesetzliche Krankenkassen zukünftig die Kosten für eine Schnarchschiene. Ansonsten handelt es sich um eine private Leistung. Privatversicherte sollten ihre individuellen Tarifbedingungen prüfen. Die Kosten orientieren sich an der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und können variieren. Selbstverständlich erhalten Sie von uns vorab einen unverbindlichen Kostenvoranschlag.
Unser Z1 Zahnzentrum in Unterföhring bei München ist auf die Behandlung von Schnarch-Problemen spezialisiert. Unsere Vorteile: