Sinuslift

Autor: Dr. Nicolas Naser Msc.
letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Im Falle eines zu geringen Knochenangebotes im Oberkiefer ist der Sinuslift eine besondere Methode des Knochenaufbaus, um dessen Höhe nach oben hin zu vergrößern (also vertikal). Diese Technik ermöglicht die Verankerung von einem oder mehrerer Zahnimplantate im Oberkieferknochen, indem das Implantatbett mehr Volumen erhält. Als spezialisierte Zahnersatz- und Implantologie-Praxis gehört auch der Sinuslift zu unseren erfolgreich eingesetzten Routineverfahren. In unserm Z1-Zahnzentrum in Unterföhring führen wir diesen sowohl in geschlossener als auch in offener Form durch.

Erläuterung des Sinuslifts

Als Sinuslift wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem das Knochenangebot im Oberkiefer vergrößert wird, indem die Kieferhöhle angehoben wird.

Die Behandlung beginnt mit dem Lösen der Kieferhöhlenschleimhaut vom Boden der Kieferhöhle, wodurch ein Hohlraum entsteht. Dieser Hohlraum kann anschließend durch Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen aufgefüllt werden. In einigen Fällen wird eine ergänzende spezielle Membran verwendet, um eine Barriere zur Kieferhöhlenschleimhaut zu bilden. Das Material, das in den Hohlraum gefüllt wird, wird in der Heilphase vom Körper in gesunden Eigenknochen umgewandelt (verknöchert). Dadurch wird der Kieferknochen vergrößert.

Indikation für einen Sinuslift

Im Seitenzahnbereich befindet sich der Oberkieferknochen in unmittelbarer Nähe zu den großen Kieferhöhlen. Geht der Oberkieferknochen, aus verschiedenen Gründen, zurück, kann er eine zu geringe Höhe aufweisen, um eine sichere und stabile Verankerung von Zahnimplantaten zu gewährleisten. Um dauerhaft sicher einwachsen zu können, benötigen Zahnimplantate eine Knochenmindestmenge. Beim Unterschreiten dieser Grenze, kann ein Implantat nicht mehr sicher einwachsen und die nötige Stabilität erlangen. In solchen Fällen kann ein Sinuslift erforderlich sein, um die nötige Knochenmindestmenge bereitzustellen.

Verschiedene Varianten des Sinuslifts

Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten, einen Sinuslift durchzuführen:

  • der geschlossene (interne) Sinuslift
  • der offene (externe) Sinuslift

Der geschlossene Sinuslift kann einfacher, schonender sowie schneller durchgeführt werden und ist daher die bevorzugte Variante der beiden Möglichkeiten. Hierbei wird das Implantatbohrloch nahe der Kieferhöhlenauskleidung gesetzt und mechanisch nach oben hin erweitert, um ein Anheben des Kieferhöhlenbodens zu erzeugen. Der dabei entstandene Hohlraum kann dann mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial gefüllt werden, und das Implantat kann sofort eingesetzt werden.

Der externe Sinuslift wird nur empfohlen, wenn der Restkieferknochen keine Mindesthöhe von vier Millimetern mehr hat, da er ein größerer invasiver Eingriff ist. Dieses in England entwickelte Verfahren beinhaltet einen Schnitt im seitlichen Zahnfleischbereich, um Zugang zur äußeren Kieferhöhlenwand zu schaffen. Mithilfe modernster Piezotechnik wird ein Knochenfenster geöffnet, um das Anheben des Kieferhöhlenbodens in großem Ausmaß zu ermöglichen. Die Verwendung einer Membran verhindert, dass Ersatzmaterial in die Kieferhöhle eindringt. Erst wenn die Membran gesetzt ist, wird der entstandene Hohlraum vollständig mit Eigenknochen oder Ersatzmaterial gefüllt und die Wunde sicher und dicht verschlossen. Sind die Zahnimplantate primärstabil verankerbar, können sie noch im Verlauf des Sinuslifts eingesetzt werden. Das ist allerdings nur in wenigen Einzelfällen möglich. In der Regel bedarf es einer Einheilungszeit von vier bis sechs Monaten, bevor die Implantate bei einem weiteren Eingriff eingesetzt werden können.

Erfolgsfaktoren des Sinuslifts

Ein erfolgreicher Sinuslift hängt maßgeblich von der präzisen Platzierung des Füllmaterials in die Kieferhöhle ab, ohne die Kieferhöhlenschleimhaut zu beschädigen. Die Qualifikation und Erfahrung des durchführenden Implantologen spielen dabei eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Verfahrens.

Anästhesie

Um eine schmerzfreie Behandlung zu gewährleisten, wird die Operation beim offenen und geschlossenen Sinuslift in jedem Fall unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Falls gewünscht, bieten wir Ihnen in unserer Praxis auch die Möglichkeit einer leichten Sedierung während des Eingriffs an.

Nach der Operation

Im Regelfall sind Komplikationen nach dem Eingriff sehr unwahrscheinlich. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen können jedoch postoperative Schmerzen, Blutergüsse, Schwellungen und Entzündungen auftreten. Diese Beschwerden sind ganz normal und klingen normalerweise innerhalb weniger Tage ab.

Nach einem offenen Sinuslift sollte unbedingt größerer Druck in der Kieferhöhle vermieden werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Schnäuzen der Nase für mindestens zwei Tage (48 Stunden) nach dem Eingriff zu unterlassen.

Knochenersatzmaterialien beim Sinuslift

Weitere Informationen zu den verschiedenen Materialien, die beim Sinuslift verwendet werden können, haben wir in unserem Beitrag zum Knochenaufbau für Sie zusammengetragen.

Beratung

Wenn Sie Fragen zum Sinuslift haben, stehen wir Ihnen gerne für einen unverbindlichen Termin in unserem Z1-Zahnzentrum in Unterföhring zur Verfügung. Wir bieten Ihnen eine ausführliche Beratung zu diesem Thema an.

Dr. Nicolas Naser Msc.

Master of Science – MSc Orale Chirurgie / Implantologie
Studium der Zahnmedizin an der Danube Private University in Krems, Österreich

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